Neue Jungbläsergruppe im Posaunenchor Brauerschwend

Die Werbeaktionen des Posaunenchores zum Dorfjubiläum in Brauerschwend und in den Schwalmtaler Nachrichten hatte einen tollen Erfolg und es kommen aktuell 5 Kinder und 4 Erwachsene zur wöchentlichen Probe am Mittwoch um 18:30 Uhr ins Evangelische Gemeindehaus. Weitere Interessierte sind jederzeit willkommen. Ansprechpartner Bernd Rühl Tel. 06638 1700

Weltliche und kirchliche Musik haben sich bei einem kurzweiligen Abend die Waage gehalten. Anlässlich des 750-jährigen Dorfjubiläums, 110 Jahre Posaunenchor Brauerschwend und zehn Jahre Chor „Hast Du Töne“ hatten die Chöre zu einem musikalischen Abend in die Kirche am Samstagabend eingeladen. Dabei freute sich der Posaunenchor über Unterstützung von einigen Bläsern aus dem Posaunenchor Alsfeld.

Während Pfarrer Weigle neben der kurzgehaltenen Liturgie den Entertainer gab, führten Regina Rockel und der Posaunenchorleiter Bernd Rühl durch das Programm. Jeweils vor den einzelnen Musikblöcken wurden die einzelnen Stücke und Interpreten kurz vorgestellt. Dazu gab es kurze Ausführungen warum das Stück ausgesucht oder auf Wunsch der zu Ehrenden aufgenommen wurde. Jeder der drei Jubilare hatte sich sowohl einen Choral als auch ein weltliches Stück aussuchen dürfen. Hier raus hatte sich ein buntes Programm durch viele Stilrichtungen der Musik ergeben. Neben altbekannten Chorälen mit modernen Vorspielen wurden auch Musikstücke wie Prince of Denmark March, One Moment in Time oder Largo dem Publikum dargeboten. Auch der Chor Hast du Töne ergänzte das Programm mit Stücken wie Lieder zwischen Himmel und Erde,                O Happy Day oder ein Gospel Medley. 

Organist Jürgen Hedrich hatte neben musikalischen Beiträgen darüber hinaus ein Kurzvortrag vorbereitet, indem er die Besucher über die Geschichte der evangelischen Kirche informierte, da diese vor 275 Jahre gebaut wurde. Diese sei im Jahr 1748 Anstelle des im Dreißigjährigen Krieges (1647) verwüsteten Vorgängerbaus errichtet worden. Der damalige Pfarrer von Hopfgarten habe die Verwüstungen schriftlich festgehalten. Die Soldaten hätten die Kirche kurzerhand als Pferdestall umfunktioniert. „Mein Haus ist ein Beethaus, ihr aber habt es gemacht zur Mördergrube“, habe der Pfarrer nach Lukas 19 dazugeschrieben. Nach dem Krieg sei die Kirche dann im Jahr 1651 repariert und renoviert worden. Knapp 100 Jahre später sei das Gotteshaus für die beiden Gemeinden Brauerschwend und Renzendorf aber zu klein geworden. Daher sei in den 1740er-Jahren beschlossen worden, einen Kirchenneubau auszuführen. Die bis heute bestehende Kirche sei dann 1844, 1872, 1899, 1903 und 1925 instandgesetzt worden. Insbesondere das Jahr 1903 sei erwähnenswert, weil am 11. Juni ein Blitz eingeschlagen sei. Damals sei sowohl die Orgel als auch der Turm zerstört worden.

Eingebettet in die Pausen zwischen den einzelnen Stücken waren Ehrungen von Aktiven des Posaunenchores. Diese nahm Christoph Hertig, der Geschäftsführer des Posaunenwerkes der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vor. Als erstes war der jüngste Jubilar, Jens Schröder aus Hergersdorf für 15 Jahre an der Reihe. Er sei aus seinem Jahrgang der einzig verbliebende und habe dem Posaunenchor bis heute die Treue gehalten. Es folgte Peter Hill für 26 Jahre aktive Bläserzeit. Er erhielt zudem an diesem Abend aus den Händen Hertigs die goldene Bläsernadel des Posaunenwerks für 25 Jahre. Begonnen habe er in Altenburg und sei seit dem Jahr 2017 in Brauerschwend aktiv. Zudem spiele er noch in Alsfeld. Regina Rockel wurde für 41 Jahre aktive Bläserzeit ausgezeichnet. Begonnen habe sei mit elf Jahren 1982 auf der Trompete im Posaunenchor Leusel. Dort sei sie noch heute eine tragende Stütze beim Musikverein Leusel. Nach Heirat und Umzug nach Renzendorf sei sie seit 2006 auch im Posaunenchor Brauerschwend aktiv und seit 2009 stellvertretende Vorsitzende. Außerdem spielt sie im Posaunenchor Alsfeld und hilft auch immer wieder in benachbarten Chören aus.