Was zu Weihnachten sein würde, war im November noch nicht abzusehen, und doch wussten wir, dass wir etwas tun wollten, um in diesem Jahr endlich wieder ein Krippenspiel erleben zu dürfen. Dabei war von Anfang an klar: wir wollen etwas für Weihnachten planen, das am Ende nicht abgesagt werden muss oder bei dem wir wegen neuer Bestimmungen nachjustieren müssen. Weihnachten in Helpershain sollte so geplant werden, dass es auf jeden Fall stattfinden konnte. Also fingen wir an, Ideen zu sammeln. Davon gab es reichlich und schließlich lieferte uns der Kirchenvorstand den entscheidenden Entschluss: wir machen einen „Krippenweg“!

Und so gingen das KiGo-Team und der Kirchenvorstand Helpershain eifrig an die Planung. Nachdem passende Orte gefunden, Kostüme geschneidert und Requisiten zusammengestellt waren, konnten wir uns mit den Kindern auf den Weg machen und die Weihnachtsgeschichte nach Lukas nahezu „echt“ und lebendig erleben.

Den Auftakt des Krippenweges machte unser Konfirmand in der Rolle des Ausrufers, der im Namen des Kaisers Augustus eine Volkszählung anordnete. Daraufhin mussten Maria und Josef aus ihrer Heimat Nazareth aufbrechen, um sich in Bethlehem in die Steuerliste eintragen zu lassen – und das, obwohl Maria hochschwanger war. In Bethlehem angekommen, fand das Paar keine Übernachtungsmöglichkeit und musste in einem Stall unterkommen. Am Ortsrand von Helpershain wurde ein schöner Ort gefunden, der als Kulisse für die Geburt Jesu passend war. Hier brachte Maria ihren ersten Sohn zur Welt, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. In derselben Gegend waren des Nachts Hirten, die gerade ihre Schafe hüteten. Unsere Hirten wärmten sich in der Kälte des Wintertages an ihrem Lagerfeuer und kümmerten sich fürsorglich um ihre echten Schafe. Plötzlich trat der Engel Gottes zu ihnen und die „Klarheit des HERRN leuchtete um sie“. Die Hirten erschraken, aber der Verkündigungsengel mahnte zur Freude: „Habt keine Angst, es gibt von einer großen Freude zu berichten!“ Und er erzählte ihnen von der Geburt des Retters im Stall zu Bethlehem. Schließlich erschienen noch die himmlischen Heerscharen: Engel in ihren schönen Gewändern, die Gott lobten. Als die Engel die Szene verließen, beschlossen die Hirten, nach Bethlehem zu gehen, um die Geschichte zu sehen, die ihnen von Gott verkündet worden war. In der Abschluss-Szene kamen die Hirten an die Krippe und fanden dort Maria, Josef und das Jesus-Kind.

Für die Kinder war es ein tolles Ereignis, die Weihnachtsgeschichte in einer außergewöhnlichen Umgebung darstellen zu können. So etwas gab es in Helpershain tatsächlich noch nicht! Sie waren so aufmerksam, geduldig und mit voller Freude dabei und trugen ihren persönlichen Teil zu einem besonderen Ganzen bei.

Die Aktion endete zwei Tage vor Heiligabend mit einem gemeinsamen Rundgang um die Kirche, bei dem die Fotos betrachtet und die Texte gemeinsam gelesen wurden. Die erste Begehung des Krippenweges fand somit von unseren Protagonisten statt. Anschließend stärkten wir uns in der Kirche, hörten die Weihnachtsgeschichte aus der Perspektive eines kleinen Jungen, der zur Zeit Jesu gelebt haben könnte, bastelten und hatten eine gemütliche und besinnliche Zeit zusammen.

An Weihnachten war die Kirche geöffnet, um gemeinsam mit der Familie den Krippenweg zu bestaunen und eine ruhige Zeit zu haben. Beim Eintritt in die Kirche bat sich ein feierlich geschmücktes Bild: Tannenzweige, Lichter, Kerzen und die Krippe mit den biblischen Erzählfiguren. Der Altarraum war durch den großen Herrnhuter Stern von der Decke erleuchtet, der Weihnachtsbaum erstrahlte. Unter dem Baum wartete für alle Beteiligten an diesem Projekt ein erinnerungswürdiges Weihnachtsgeschenk: die Weihnachtsgeschichte als Album, illustriert mit den Bildern, die für den Krippenweg erstellt worden waren.

Dank der vielen Helfer und Helferinnen, die dieses Projekt ermöglicht haben, konnte Weihnachten 2021 in Helpershain lebendig werden, die Herzen vieler erfüllen und uns als schöne Erinnerung noch lange Zeit begleiten.